Erster ASP Fall in Deutschland

Pressemitteilung

Erster ASP Fall in Deutschland – wie können die Jäger die Eindämmung der Ausbreitung unterstützen?

Seit dem vergangenen Jahr bereiten sich insbesondere die Veterinärämter der Landkreise, wie auch der Landesjagdverband Brandenburg intensiv auf ein Übergreifen der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland vor. Allen war klar, dass dies keine prinzipielle Frage war, die mit ja oder nein zu beantworten ist. Es war nur eine Frage der Zeit, wann dieser erste Erkrankungsfall auftritt.

 

Die Ereignisse der letzten Monate mit der Coronapandemie haben zwar die Frage des Verhaltens der Menschen untereinander wie Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen geschärft, die drohende Gefahr mit Namen ASP ist aber aus dem Blickwinkel weitestgehend verschwunden. Nicht so bei den Jägern der Region. Schon auf der Hauptversammlung des Jagdverbandes Fürstenwalde in der ersten Jahreshälfte 2020 berichtete die Amtstierärztin Frau DVM Senger vom Stand der eingeleiteten Abwehrmaßnahmen. „Die Jäger können mit gezielter Jagd auf die Wildschweine unter Vermeidung unnötiger Beunruhigung des Wildes den hohen Bestand an Wildschweinen vermindern und damit die Gefahr der Übertragung senken“ sagte Frau Senger in Ihrem Beitrag. Der Jagdverband hat den heute durch das LFI bestätigten ersten ASP Fall in unserem Nachbarkreis zum Anlass genommen, seine Mitglieder zur verstärkten Bejagung des Schwarzwildes aufzurufen und das Veterinäramt in allen seinen Maßnahmen nachhaltig zu unterstützen.

Das kann natürlich nicht davon ablenken, dass die Ursachen für eine Übertragung dieser Erkrankung woanders liegen. Wir sehen im verstärkten Anbau von energiereichen Monokulturen wie Mais und Raps eine wichtige Ursache für die hohen Schwarzwildbestände. Die Globalisierung im Tierhandel und Tiertransport führt zur schnelleren Übertragung möglicher Krankheiten – vom ethischen Standpunkt mal ganz abgesehen. Aber auch jeder einzelne kann dazu beitragen, Übertragungswege zu stoppen. An Rastplätzen oder beim Spaziergang durch den Wald sollten keine Essensreste, insbesondere Fleischprodukte weggeworfen werden. Tote Tiere sollten dem zuständigen Jäger, Revierinhaber oder gleich dem Veterinäramt telefonisch gemeldet werden. Ansteckung kann auch durch Schuhe oder Kleidung erfolgen. Vielleicht sieht man also, auch wenn jetzt die Pilze locken, von einer Wanderung abseits der Wege ab.

 

Dr. Frank-Peter Schmidt

Vorsitzender Jagdverband Fürstenwalde e.V.