Bislang gibt es sieben ausgebildete ASP-Suchhunde in Brandenburg. In der Regel wird vom Einsatzzentrum aus Eisenhüttenstadt per Email angefragt, ob das Gespann in einem der betroffenen Landkreisen einsatzbereit ist. Die Technische Einsatzleitung ASP koordiniert dann die Einsätze in den Landkreisen.

Nach der entsprechenden Zusage der Hundeführer nehmen die Landkreise Kontakt zu ihnen auf. Treffpunkt der Kreis-Mitarbeiter und Suchengespanne ist in aller Frühe direkt im Amt bzw. anderen abgesprochenen Orten. Dort werden die Teams mit Informationen ausgestattet. Der folgende Treffpunkt ist dann in der Nähe des zu untersuchenden Einsatzgebietes. Anwesend sind dort die zuständigen Jäger und wiederum die Mitarbeiter der Landkreises.

Die Gebietskulisse ist sehr unterschiedlich. Es gibt dichte Schilfgebiete, Dickungen und Seeufer bis hin zu landwirtschaftlichen Flächen mit Zwischenfrüchten, die zur Bewirtschaftung frei gegeben werden sollen.

Nach einer kurzen Einweisung geht es los. So verschieden wie die Hunde (Dackel, Schweißhunde, Stöberhunde, Schäferhunde, Vorstehhunde und mehr) ist auch ihr Anzeigen beim Fund der Kadaver oder noch lebenden Wildschweine. Manche Hunde verbellen; andere zeigen den Fund an, indem sie ihren Hundeführer zum verendeten Stück hinführen.

Die Suchen dauern je nach Gelände und Wetter zwischen 3-6 Stunden. Der zeitliche Unterschied ergibt sich auch aus den sehr unterschiedlichen Geländeformen. Zum Beispiel ist der Einsatz im Schilf für das Gespann wesentlich zeitintensiver und kraftaufwendiger als die Suche auf landwirtschaftlichen Flächen. Oft kommen Hund und Hundeführer an ihre Belastungsgrenzen.

In manchen Gebieten werden bis zu zehn Kadaver am Tag gefunden. Sichtbar kranke Stücke werden von Hundeführer oder vom begleitenden Jäger erlegt.

Die Kadaver werden mit Flatterband gekennzeichnet. Der Fund und der Standort werden per WhatsApp an das zuständige Bergungsteam weitergeleitet.

Der Zustand der Wildschweine am Fundort bewegt sich zwischen gerade verendet bis hin zu Knochenfunden von Tieren, die von Wölfen, Füchsen und Raben zerwirkt wurden bzw. schon länger Tod sind.

Bevorzugte Fundorte sind Plätze am Wasser, Dickungen und Schilfpartien. Manchmal liegen die verendeten Sauen auch mitten im Hochwald.

Nach getaner Arbeit gibt es eine Nachbesprechung. Die Hunde, Fahrzeuge sowie das Schuhwerk werden desinfiziert und für den nächsten Einsatz vorbereitet.

„Im Großen und Ganzen macht mir die Arbeit mit den ausgebildeten Hunden und den Teams viel Spaß“, sagt Max Heereman, der mit seinem zweijährigen Jagdhund Ritschie, einem Curly Coated Retriever, dabei ist. „Unsere Einsätze helfen bei der ASP-Bekämpfung und die Zusammenarbeit läuft gut. Aber es macht mich oft traurig, durch die wunderbare Landschaft zu laufen und dort Kadaver und krächzende Raben vorzufinden anstatt gesunde Wildschweinrotten. Mir als Jäger ist es immer wieder offensichtlich, dass dort in den nächsten Jahren keine Jagd auf Wildschweine stattfinden kann, was ebenfalls sehr bedauerlich ist.“

Text / Fotos: Max Heereman

In wenigen Tagen startet die ASP-Suchhunde-Ausbildung des Landesjagdverbandes. Wir berichten live !

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