Im Land Brandenburg wurden im zurückliegenden Jagdjahr insgesamt 181.984 Stück Schalenwild (Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild) erlegt beziehungsweise als Fall- und Unfallwild der Jagdstrecke zugeordnet. Es ist die höchste Schalenwildstrecke in der Geschichte Brandenburgs, sie liegt 11 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jagdjahre und fast 20 Prozent über der Strecke des Vorjahres.

Maßgeblichen Anteil daran hat mit 56 Prozent die Schwarzwildstrecke. Nie zuvor wurden 102.456 Wildschweine erlegt, ein neuer Streckenrekord und ein sehr deutliches Zeichen der brandenburgischen Jägerinnen und Jäger im Hinblick auf ihre Entschlossenheit zur Reduktion der hohen Bestände. Den höchsten Streckenanteil lieferte wieder die Uckermark mit über 12.000 erlegten Sauen.

Im Gegensatz dazu konnten bei fast allen anderen Schalenwildarten die Vorjahresergebnisse nicht ganz erreicht werden.

Beim Rotwild wurde eine Strecke von 8.207 Stück Rotwild realisiert, das sind 7 Prozent weniger als im Jagdjahr 2018/2019. Hohe Streckenanteile erreichten die Uckermark und der Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit jeweils 12 Prozent.

Die Damwildstrecke steigt nach jahrelangem Sinken wieder und erreicht 2019/2020 eine Höhe von 10.899 Stück, das sind 3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die höchsten Anteile an der Landesstrecke erbrachten wie schon im Vorjahr die Landkreise Oberhavel (31 Prozent), Uckermark (27 Prozent) und Potsdam-Mittelmark (17 Prozent).

Weiter gesunken ist die Muffelwildstrecke. Es konnten insgesamt 348 Mufflons erlegt werden, 19 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Landkreis Oberhavel trug 44 Prozent, die Prignitz und die Uckermark jeweils 16 Prozent zur Landesstrecke bei.

Seit vier Jagdjahren sinkt auch die Rehwildstrecke. Mit insgesamt 60.074 Stück Rehwild liegt die diesjährige Strecke 1 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Die höchste Strecke verzeichnete der Landkreis Uckermark mit einem Anteil von 14 Prozent an der Landesstrecke.

Auch der Streckentrend der meisten Niederwildarten zeigt weiterhin nach unten.

Es wurden insgesamt 2.477 Feldhasen erlegt, das sind 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Zwei Drittel der Strecke sind wiederum Verkehrsopfer. Der Landkreis Märkisch Oderland hat mit 17 Prozent den höchsten Anteil an der Landesstrecke.

Fast halbiert hat sich im Vergleich zum Vorjahr die Kaninchenstrecke – 28 Exemplare konnten erlegt werden, 25 weniger als im Vorjahr.

Die Fasanenstrecke ist im betrachteten Zeitraum wieder einmal vierstellig; 1.088 erlegte Exemplare bedeuten ein Streckenplus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nennenswerte Strecken konnten vor allem im Landkreis Märkisch Oderland erzielt werden.

Auch die Entenstrecke (fast ausschließlich Stockenten) sinkt weiter ab. Im zurückliegenden Jagdjahr konnten 5.618 Enten erlegt werden, das sind 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Enten wurden in Märkisch Oderland erbeutet.

Die Gänsestrecke (größtenteils Graugänse) beträgt nur noch 2.613 Stück und liegt damit deutliche 40 Prozent unter der Strecke des Vorjahres.  In Potsdam-Mittelmark wurden die meisten Gänse erlegt.

Nochmals zurückgegangen ist die Strecke der Ringeltaube: 1.265 Exemplare bedeuten ein Minus von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.   Potsdam-Mittelmark vermeldet auch hier die meisten Abschüsse.

Die Strecken der Raubwildarten steigen größtenteils weiter an.

Die Rotfuchsstrecke zeigt nach jahrelangem Abwärtstrend erstmals wieder einen Anstieg. Eine Strecke von 24.302 erlegten Füchsen bedeutet ein Streckenplus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. In der Uckermark und in Potsdam-Mittelmark wurden die meisten Füchse erlegt.

Auch die Strecke der Steinmarder ist geringfügig auf jetzt 1.373 Exemplare angestiegen, das sind 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die höchste Strecke meldete Märkisch Oderland.

Einen neuen Höchstwert erreichte die brandenburgische Dachsstrecke, im Jagdjahr 2019/2020 wurden 5.019 Dachse erlegt, das sind 6 Prozent mehr als im Vorjahr. In der Potsdam-Mittelmark war die Dachsstrecke am höchsten.

Unaufhaltsam steigt die Jagdstrecke bei den Waschbären. Mit 36.900 erlegten Exemplaren erreicht sie abermals eine neue Rekordhöhe und übertrifft das Vorjahresergebnis um 10 Prozent. Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin hat daran mit 12 Prozent den höchsten Anteil.

Die Marderhundstrecke ist im Berichtszeitraum dagegen wieder gesunken; es wurden 6.210 Exemplare erlegt, das sind 6 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Vergleich der Landkreis-Strecken liegt die Uckermark mit 770 Exemplaren ganz vorn.

Weiter gesunken ist auch die Minkstrecke, die nach langer Zeit nur zweistellig bleibt.  Sie liegt aktuell bei 86 Exemplaren, das sind 18 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Landkreis Oder-Spree realisierte die höchste Strecke.

Erstmals wurde in Brandenburg auch auf Nutria und Bisam gejagt. Die Strecken betrugen 2.443 Nutria und 81 Bisam. Höchste Anteile meldete jeweils der Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit 26 Prozent an der Landesstrecke bei Nutria und 51 Prozent an der bei Bisam.

Wildart Strecke (Stück)
Rotwild 8.207
Damwild 10.899
Muffelwild 348
Schwarzwild 102.456
Feldhase 2.477
Kaninchen 28
Fasan 1.088
Enten (gesamt) 5.618
Gänse (gesamt) 2.613
Ringeltauben 1.265
Rotfuchs 24.302
Steinmarder 1.373
Dachs 5.019
Waschbär 36.900
Marderhund 6.210
Mink 86
Nutria 2.443
Bisam 81

Quelle: MLUK, 02.10.2020

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